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Kinder sind ein Geschenk Gottes

Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht, aber ich habe die besten Kinder der Welt.

 

Nein, sie sind sicherlich nicht die besten Kinder im Aufräumen oder Schularbeiten machen. Aber in unserer Beziehung zueinander kann ich mich wirklich nicht beklagen. Im Gegenteil, wir haben so unglaublich viel Spaß miteinander und ich kann immer wieder nur staunen über ihre Kreativität und auch ihre Herzenshaltung in vielen Dingen, die so gar nicht Mainstream ist. Welcher 13-jährige entscheidet sich schon bewusst dafür, nicht zu fluchen und ein Gentleman sein zu wollen?

 

 

 

In Psalm 127 heißt es:

 

Auch Kinder sind ein Geschenk des HERRN; wer sie empfängt, wird damit reich belohnt. Die Söhne, die man im jungen Alter bekommt, sind wie Pfeile in der Hand eines Kriegers. Wer viele solcher Pfeile in seinem Köcher hat, der ist wirklich glücklich zu nennen! Seine Söhne werden ihm Recht verschaffen, wenn seine Feinde ihn vor Gericht anklagen.

 

 

 

Als ich das las, versuchte ich unwillkürlich diese Aussagen mit unserer heutigen gesellschaftlichen Realität in Einklang zu bringen. Was bedeuten Kinder in Deutschland? Nach meiner Beobachtung (nicht unbedingt im Freundeskreis, aber in den Bereichen, wo ich weitläufig mit anderen Eltern zu tun habe) werden sie selten als Segen betrachtet.

 

Kinder machen Arbeit und sind ein hoher Stressfaktor in vielen Familien. Mütter hetzen durch ihren Alltag, um alles unter einen Hut zu bringen. Nicht selten entsteht Streit, weil der eine nicht so funktioniert wie der andere sich das vorstellt.

 

Kinder werden gefördert, damit sie ihre Potentiale ausschöpfen können. Oftmals sind die Terminkalender der Kinder so vollgestopft mit Hobbies und Förderangeboten, dass sie kaum noch Zeit haben, einfach nur zu spielen. Verabredungen mit Freunden werden immer schwieriger.

 

Wir tun fast alles, damit unsere Kinder gute Chancen haben, es im Leben zu etwas zu bringen.

 

 

Aber nehmen wir sie ernst?

 

Sind unsere Kinder in unseren Augen ein Geschenk, mit dem Gott uns belohnt? Genießen wir es, mit ihnen zusammen zu sein? Trauen wir unseren Kindern zu, dass sie altersentsprechend etwas für uns tun können?

 

 

 

Mein Mann und ich saßen vor einiger Zeit voller Stolz am Essenstisch und fotografierten die liebevoll angerichteten Teller vor uns. Warum? Unsere Kinder hatten für uns gekocht. Nudeln mit Tomatensoße. Nichts Besonderes, sicherlich, aber es war das erste Mal. Und sie waren so unendlich stolz, dass es uns geschmeckt hat. Seither kochen sie immer mal wieder. Weil sie wissen, wir trauen es ihnen zu.

 

Was werden sie erst alles tun, wenn sie größer sind?

 

 

 

Ich habe oft den Eindruck, dass wir unsere Kinder zwar fördern, aber nicht fordern. Sie müssen Leistung bringen in der Schule, im Sport, in der Musik. Aber wir halten sie trotzdem in Abhängigkeit von uns. Wir erziehen unsere Kinder immer weniger dazu, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Aus Angst, sie könnten Fehler machen? Aus Angst, sie könnten vom rechten Weg abkommen? Aus Angst, sie loszulassen? Aus Angst, sie könnten Schaden nehmen?

 

 

 

Ich weiß nicht, ob meine Beobachtungen richtig sind oder ob die gesellschaftliche Strömung eigentlich ganz woanders hingeht und ich es nur nicht mitbekommen habe.

 

Aber ich weiß, dass ich mich mit meinen lieben Chaoten sehr gesegnet fühle!

 

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